In Fragen des Klima- oder Umweltschutzes oder der Menschenrechte handelt der Staat entsprechend der rechtlichen Vorgaben. In solchen Fällen haben die Kirchen die Aufgabe, zu kritisieren und zu mahnen, Wogen zu glätten und Ungerechtigkeiten sichtbar zu machen.
Manche Menschen sagen: „Was mischt sich denn die Kirche in die Politik ein?“ – Besondere Brisanz hat dieses Thema noch einmal durch die Erklärung der katholischen Bischöfe vom 22. Februar 2024 („Völkischer Nationalismus und Christentum sind unvereinbar“) erhalten. In diesem Schreiben betonen die Bischöfe, dass rechtsextreme Parteien „und solche, die am Rande dieser Ideologie wuchern“, für Christinnen und Christen nicht wählbar seien. Die AfD wird hier ausdrücklich beim Namen genannt.
Sind die Kirchen das Korrektiv für eine gute Gesellschaft, für den Blick auf den Menschen und eine höherstehende Ethik? Fest steht: Politik, Staat und Kirchen müssen ihre Aufgaben mit Maß und Ziel erfüllen, um zu einer gelingenden Gesellschaft beizutragen.
Der Referent des Abends, der Landtagsabgeordnete Thomas Hering (52), verheiratet, drei Kinder, hat zunächst Theologie studiert und lebte im Priesterseminar Fulda. Später wurde er Polizeibeamter. Seit 1990 ist er Mitglied der CDU, 2001 wurde er Stadtverordneter der Stadt Fulda und seit Januar 2019 ist er Mitglied des Hessischen Landtags.