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Tobias Haberl, München

„Unter Heiden. Warum ich trotzdem Christ bleibe“ Lesung mit Tobias Haberl

Der Journalist Tobias Haberl liefert mit seinem Buch "Unter Heiden" ein Glaubensbekenntnis, dass nicht nur Ungläubige oder Fernstehende provoziert. Er wirft einen schonunglosen Blick auf die Kirche und diagnostiziert: Die Botschaft ist super, doch sie kommt nicht mehr an. Warum eigentlich nicht?

Kein Insider – der Blick von außen

Die Pressereferentin der Pallottiner in Deutschland und Österreich, Alina Rafaela Oehler, schreibt in einer Kolumne über Tobias Haberl:

„Tobias Haberl, Jahrgang 1975, hat nach einigen Jahren Auszeit wieder zum Glauben seiner Kindheit gefunden. Aufgewachsen ist er in einer Kleinstadt im Bayerischen Wald, wo der Katholizismus ganz normal zum Leben dazugehörte. Seine Perspektive ist gerade auch deshalb interessant, weil hier kein Theologe oder Kirchen-Insider schreibt. (…) Ein normaler Gläubiger möchte man sagen, der ganz unverfänglich von Dingen schreibt, die innerkirchlich Wogen der Empörung auslösen können.“

Eine starke These

Am Ende ihrer Kolumne stellt Frau Oehler fest: Haberl „lässt sich in keine kirchenpolitische Schublade stecken, er verfolgt keine Agenda, er erzählt einfach seine Geschichte und wartet mit der starken These auf, dass das Christentum die notwendige spirituelle Medizin für unsere Zeit bereithielte, doch die Gesellschaft kaum noch Ahnung hat, was Christen eigentlich glauben, wofür sie beten und worauf sie hoffen. (…) Doch der Glaubensverlust ist das eine – er beobachtet ebenfalls sehr treffend, dass die meisten Menschen der Kirche heute skeptisch gegenüberstehen, ohne sie dabei richtig zu kennen.“

Im Christentum geht´s nicht um Sozialpolitik

Tobias Haberl sagt selbst dazu: „Ich nehme ihnen das nicht übel, weil man, wenn man sich nicht gerade aktiv darum bemüht, mit ihren wesentlichen Aspekten nicht mehr in Berührung kommt. Ginge ich nicht regelmäßig in die Messe, ich vergäße auch, dass es im Christentum nicht um Sozialpolitik, sondern um das ewige Leben geht. Das Entscheidende kommt nur noch selten zur Sprache: die Aufforderung, anders zu leben, die Hoffnung auf eine gerechtere Welt im Jenseits, die Fähigkeit, im Chaos der Gegenwart die Vorboten eines neuen Zeitalters zu erkennen.“

Wir laden Sie herzlich ein zu einer spannenden Lesung und einem sich anschließenden lebhaften Gespräch.
Herzlich willkommen! 

Tobias Haberl studierte in Würzburg und in Großbritannien die Fächer Latein, Germanistik und Anglistik. Nach zwei Jahren als freier Journalist in Berlin besuchte er die Henri-Nannen-Schule in Hamburg. Nach deren Abschluss wurde er 2005 Redakteur beim Süddeutschen Zeitung Magazin. Neben seinen journalistischen Arbeiten, für die er mehrfach ausgezeichnet wurde, hat er eine Reihe von Buchveröffentlichungen vorgelegt. Mit seinem 2024 veröffentlichten Buch „Unter Heiden“ setzt sich Haberl offensiv mit seinem Glauben als katholischer Christ und der Situation des Glaubens in einer postchristlichen Gesellschaft auseinander.

Foto: SWR Kultur