Dieses Hochfest hat ja inzwischen ein echtes Imageproblem: Erstens wissen nur noch wenige, was da eigentlich gefeiert wird. Zweitens klingt der in Deutschland geläufige Name „Fronleichnam“ alles andere als einladend.
Die Bezeichnung stammt aus dem Mittelhochdeutschen und bedeutet so viel wie „Herrenleib“. Der offizielle liturgische Name „Hochfest des Leibes und Blutes Christi“ klingt eindeutiger, ist aber auch furchtbar lang.
Und drittens fragen sich zahllose Autofahrer, die den Brückentag für einen Kurzurlaub nutzen wollen, warum diese Katholiken ausgerechnet heute mit Prozessionen die Straßen blockieren müssen.
Aber der Reihe nach:
1264 führte Papst Urban IV. das Fest aufgrund der Visionen von Juliana von Lüttich für die gesamte katholische Kirche ein. Seitdem gedenken die Gläubigen alljährlich am zweiten Sonntag nach Pfingsten der Einsetzung des Altarsakraments. Besonders beliebt waren die seit 1273 stattfindenden Sakramentsprozessionen, bei denen eine gewandelte Hostie feierlich durch Straßen und Felder getragen wurde.
Bis heute wird diese Tradition von vielen Gemeinden, so auch in der Pfarrgemeinde Kohlhagen, mit eigenem Brauchtum gepflegt: Schon am Vorabend werden kunstvolle Blumenteppiche gelegt und in den Dörfern werden die Straßen mit Fahnen geschmückt. Katholische Christen erleben diesen Tag als identitätsstiftendes Fest ihres Glaubens.
Allen, die mitgeholfen haben, dass auch in diesem Jahr Fronleichnam in der Pfarrgemeinde Kohlhagen so festlich begangen werden konnte, sei an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön gesagt. Ein besonderer Dank geht an den Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Brachthausen und seinen Dirigenten Andreas Regeling.