„Gott, du mein Gott, dich suche ich, meine Seele dürstet nach dir …“ – Mit diesen Worten aus dem Psalm 63 begann der geistliche Tag für die insgesamt 41 Kommunionhelfer und Lektoren, zu denen die beiden Dekanate Südsauerland und Siegen eingeladen hatten.
Unter der Leitung von P. Siegfried Modenbach und P. Jürgen Heite stand der Vormittag ganz im Zeichen einer biblischen Annäherung zum Thema des Tages „Suchend bleibe ich ein Leben lang“ (Pierre Stutz).
Im ersten Buch der Könige (1 Kön 19. 1-13a) wird die Geschichte des Gottsuchers Eija geschildert, der unsicher war und Gott nicht mehr gespürt hat. Ein Bote Gottes, ein Engel, führt ihn auf den Weg zurück und am Gottesberg Horeb wird ihm dann eine ganz neue, ungewohnte Gotteserfahrung geschenkt.
Wie ergeht es uns? Kennen wir nicht auch Momente und Phasen in unserem Leben, wo Gott weit weg scheint? Gibt es ihn überhaupt? Wer oder was gibt mir dann neuen Mut, neue Kraft auf meinem Glaubens- und Lebensweg? Wo entdecke ich Gott vielleicht ganz neu?
Das Johannesevangelium berichtet in einer nachösterlichen Erzählung, wie Maria von Magdala am leeren Grab Jesu steht. Weil sie den toten Jesus nicht mehr findet, sucht sie ihn. Und den Auferstandenen, den Maria zunächst nicht erkennt, weil sie ihn für den Gärtner hält, ihn bittet sie, ihr den Leichnam Jesu doch zurückzugeben. Da öffnet Jesus ihr die Augen und lässt sie erkennen, dass er doch da ist, dass er lebt.
Kenne ich auch solche Situationen aus meinem Leben? Wo ich erst hinterher erkannt habe: Ja, er war da? Er hat mich getragen, er hat mich geführt. Er war bei mir.
Der auferweckte Jesus stellt Maria Magdalena die Frage: „Wen suchst du?“ Was suchen wir denn bei Jesus? Was erwarten wir von ihm und was schenkt er uns?
Am Nachmittag beschäftigten sich die Teilnehmer in sieben Gruppen mit Zitaten verschiedener Persönlichkeiten, die allesamt auf der Suche waren nach Gott, die nach ihm gefragt haben, Menschen verschiedener Epochen, die eines gemeinsam hatten: sie waren ein Leben lang auf der Suche nach Gott: Aurelius Augustinus, Anselm von Canterbury, Bernhard von Clairvaux, Blaise Pascal, Alfred Delp, Mutter Teresa und Lothar Zenetti.
Der Tag endete mit dem Schluss-Impuls „Gott suchen und finden“ und dem Sonntagsgottesdienst in der Wallfahrtskirche. Einige Teilnehmende verabschiedeten sich mit dem Wunsch: „Nächstes Jahr möchte ich gern wieder dabei sein.“
Diesem Wunsch können wir uns nur anschließen: Wir freuen uns auf ein Wiedersehen im kommenden Jahr – gerne auch mit denen, die in diesem Jahr nicht dabei sein konnten!